Konjunktur

Umfrage - Aufschwung in Euro-Zone gewinnt im April an Kraft

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Ungvari Attila/Shutterstock.com

Berlin (Reuters) - Die Geschäfte der Privatwirtschaft in der Euro-Zone sind im April so gut gelaufenen wie seit knapp einem Jahr nicht mehr.

Der Einkaufsmanagerindex für Dienstleister und Industrie zusammen kletterte um 1,4 auf 51,7 Punkte, wie der Finanzdienstleister S&P Global am Montag zu seiner monatlichen Umfrage unter Tausenden Unternehmen mitteilte. Das Barometer liegt damit deutlich über der Marke von 50, ab der es ein Wachstum signalisiert.

"Das sieht ziemlich gut aus", kommentierte der Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank, Cyrus de la Rubia, die Entwicklung. Erfreulicherweise habe auch die Beschäftigung schneller zugenommen. Das passe zum wachsenden Neugeschäft. Zudem sei auch der Auftragsbestand zum ersten Mal seit zehn Monaten wieder gestiegen.

"Allerdings intensivierte sich auch der Inflationsdruck wieder", betonte S&P Global. Nach der Verlangsamung im März beschleunigte sich sowohl der Anstieg der Einkaufs- als auch der Verkaufspreise. Überdurchschnittlich stark legten Kosten und Angebotspreise vor allem bei den Dienstleistern zu.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Euro-Zone ist im ersten Quartal um 0,3 Prozent gewachsen, womit die Währungsunion ihre Rezession beendete. In allen großen Euro-Ländern legte die Wirtschaftsleistung der Umfrage zufolge auch im April zu, wenngleich in unterschiedlichem Tempo.

Neue Konjunkturimpulse könnten von den erwarteten Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) ausgehen. Deren Chefvolkswirt Philip Lane sprach in der spanischen Zeitung "El Confidencial" (Montagausgabe) von stärker werdenden Argumenten für eine Zinswende im Juni. Sowohl die Daten zur Teuerung im April als auch die für das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal "bestärken mich in meiner Zuversicht, dass die Inflation rechtzeitig zum Ziel zurückkehren wird". Die Inflationsrate im Euroraum liegt aktuell bei 2,4 Prozent und damit in der Nähe der Zielmarke von zwei Prozent, die von der EZB angestrebt wird. Die EZB hat eine Zinssenkung für ihre Sitzung am 6. Juni in Aussicht gestellt.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

Das könnte dich auch interessieren

Meistgelesene Artikel