Weiter Kämpfe am Stadtrand von Rafah - Wieder Gespräche über Waffenruhe

Reuters · Uhr
Quelle: (c) Copyright Thomson Reuters 2024. Click For Restrictions - https://agency.reuters.com/en/copyright.html

Rafah/Kairo (Reuters) - In der mit Flüchtlingen vollen Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen gehen die Kämpfe zwischen der israelischen Armee und der militant-islamistischen Palästinenser-Gruppe Hamas weiter.

Die Hamas teilte am Mittwoch mit, ihre Kämpfer lieferten sich Gefechte mit israelischen Truppen in östlichen Randbezirken. Anwohner bestätigten, dass die Kämpfe noch immer in den Außenbezirken der Stadt tobten, die als letzte Bastion der Hamas im Gazastreifen gilt. Das israelische Militär teilte mit, es habe an mehreren Stellen im Osten Rafahs Infrastrukturen der Hamas entdeckt und die Streitkräfte führten gezielte Angriffe auf der Gaza-Seite des Grenzübergangs Rafah durch. Auch aus anderen teilen des Gazastreifens wurden Kämpfe gemeldet.

Angesichts der dramatischen Lage der Bevölkerung appellierte der Bürgermeister von Rafah, Ahmed Al-Sofi, an die internationale Gemeinschaft, einzugreifen. "Die Straßen der Stadt hallen wider von den Schreien unschuldiger Menschen, die ihr Leben verloren haben, von Familien, die auseinandergerissen wurden, und vom Lärm von Häusern, die in Schutt und Asche stürzen. Wir stehen am Rande einer humanitären Katastrophe noch nie dagewesenen Ausmaßes", warnte er.

Die USA halten Regierungskreisen zufolge die Lieferung schwerer Bomben an Israel zurück, die für eine Großoffensive gegen Rafah genutzt werden könnten. Die US-Regierung hatte wiederholt gewarnt, sie werde eine Rafah-Offensive ohne ein glaubwürdiges Konzept zum Schutz der Hunderttausenden Zivilisten in der Stadt nicht unterstützen. Die israelische Armee war am Dienstag auf Rafah vorgerückt, nachdem Verhandlungen über eine Waffenruhe wieder einmal ins Stocken geraten waren. Mit dem Vormarsch auf Rafah will sie auch den Druck auf die Hamas erhöhen werden, Geiseln freizulassen, die von den Extremisten bei ihrem Überfall auf Israel am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt wurden. Die von Ägypten und Katar vermittelten indirekten Verhandlungen sollten noch am Mittwoch in Kairo fortgesetzt werden.

(Bericht von Nidal al-Mughrabi, Steve Holland und Mohammad Salem, geschrieben von Christian Götz.; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Das könnte dich auch interessieren

Meistgelesene Artikel