Wohl und Wehe bei dänischer Konkurrenz von Siemens Energy

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Kopenhagen (Reuters) - Der dänische Siemens-Energy-Rivale Vestas ist zum Jahresauftakt überraschend in die roten Zahlen gerutscht.

Der Großhersteller von Windturbinen meldete am Donnerstag einen bereinigten Betriebsverlust von 68 Millionen Euro. Analysten hatten Vestas einen Gewinn von 25 Millionen Euro zugetraut, nach 40 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Doch Vestas lieferte zu Jahresbeginn weniger Turbinen aus, was den Umsatz um fünf Prozent auf 2,7 Milliarden Euro schrumpfen ließ. Für das Gesamtjahr hält Vestas dennoch an der Prognose fest, Erlöse von 16 bis 18 Milliarden Euro zu erzielen. Vestas war erst 2023 in die Gewinnzone zurückgekehrt, nachdem 2022 höhere Materialkosten und Lieferengpässe zu Verlusten geführt hatten.

Für den anderen wichtigen Konkurrenten von Siemens Energy, Orsted, lief es Anfang 2024 besser. Das ebenfalls dänische Unternehmen profitierte von guten Geschäften mit seinen Offshore-Windparks, vor allem vor der Küste Taiwans und des US-Bundesstaates New York. Ein Ausbau der Anlagen und günstige Windverhältnisse haben den Betriebsgewinn (Ebitda) allein in der Offshore-Sparte auf 6,9 Milliarden Kronen (rund 925,1 Millionen Euro) nach oben getrieben, wie Orsted mitteilte. Ein Jahr zuvor waren es 1,1 Milliarden Kronen weniger. Insgesamt belief sich das Ebitda des Unternehmens im ersten Quartal 2024 auf 7,49 Milliarden Kronen (etwa eine Milliarde Euro). Es lag damit auf dem Niveau der Markterwartungen. Orsted hält an seiner Ebitda-Prognose für 2024 von 23 bis 26 Milliarden Kronen fest.

Zuletzt hatten explodierende Kosten, gestörte Lieferketten, langwierige Genehmigungsverfahren und auch hausgemachte Probleme den drei größten Windenergie-Konzernen Vestas, Orsted und Siemens Energy mitten im Ökostrom-Boom zugesetzt. Orsted zog Anfang Februar die Reißleine, kappte seine Investitionspläne und kündigte einen Jobabbau an. Siemens Energy legt am 08. Mai Zahlen für das zweite Geschäftsquartal vor.

In Dänemark schichteten die Aktionäre um: Vestas-Aktien gaben nach den Zahlen 3,5 Prozent nach. Orsted-Papiere legten um dieselbe Prozentzahl zu.

(Bericht von Louise Breusch Rasmussen und Stine Jacobsen, geschrieben von Elke Ahlswede, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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