Israelischer Botschafter kritisiert deutsches Exportgeschäft mit Iran

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Berlin (Reuters) - Israel kritisiert Geschäfte der deutschen Wirtschaft mit Iran.

"Jede Maschine 'Made in Germany' steigert die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft in der Islamischen Republik und hält das repressive Regime noch etwas länger am Leben", sagte der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. "Das kann sich Deutschland nicht leisten."

Den höchsten Preis dafür bezahlten die iranischen Frauen, die von den Revolutionsgarden unterdrückt, gequält und getötet würden. "Der Westen muss gegenüber der Islamischen Republik klare Kante zeigen - sowohl mit politischen als auch mit wirtschaftlichen Mitteln", forderte Prosor. "Der erste Schritt muss sein, die Revolutionsgarden auf die Terrorliste zu setzen."

Im Außenhandel mit dem Iran bestehen in der Europäischen Union (EU) starke Beschränkungen, die im Juli 2023 wegen der iranischen Unterstützung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verschärft wurden. Die EU-Staats- und Regierungschefs haben vergangene Woche nach dem erstmaligen direkten iranischen Angriff auf Israel eine weitere Verschärfung beschlossen.

Die deutschen Exporte in den Iran sind zu Jahresbeginn gestiegen. Von Januar bis Februar wurden Waren im Wert von 241 Millionen Euro in die Islamische Republik geliefert und damit 22,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt ermittelte. Exportiert wurden vor allem Maschinen im Wert von 80 Millionen Euro, gefolgt von pharmazeutische Erzeugnisse (41,7 Millionen Euro) und chemischen Produkten (29,4 Millionen Euro). Die Importe sanken dagegen um 13,1 Prozent auf 41,2 Millionen Euro.

2023 insgesamt wurden Waren im Wert von 1,2 Milliarden Euro von Deutschland in den Iran exportiert und Güter im Wert von 245,1 Millionen Euro von dort importiert. Damit gingen die Exporte um 24,2 Prozent und die Importe um 18,0 Prozent im Vergleich zu 2022 zurück.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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