Dutzende Staaten beraten beim Petersberger Klimadialog

dpa-AFX · Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - In Berlin kommen an diesem Donnerstag (10.00 Uhr) Vertreter von rund 40 Staaten zum Petersberger Klimadialog zusammen. Das Treffen dient der Vorbereitung der nächsten Weltklimakonferenz im November im aserbaidschanischen Baku. Einer der Schwerpunkte der Weltklimakonferenz wird die Aufstellung nationaler Klimapläne.

"Vor allem die großen Volkswirtschaften sind gefragt - die G20, darunter die EU, die USA, aber gerade auch China, Indien und Länder wie Saudi-Arabien", erklärte das Auswärtige Amt dazu. 80 Prozent der Emissionen würden von den größten Emittenten der G20 verursacht. "Ihre Emissionsminderung entscheidet, ob das 1,5 Grad-Ziel erreichbar bleibt." Das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen, hatte die Weltgemeinschaft 2015 in Paris vereinbart. Es gilt angesichts der bisherigen Klimaschutzbemühungen als zunehmend unrealistisch.

Es gelte, auch die Wirtschaft einzubeziehen, damit sich künftige Investitionen an den Klimazielen orientierten, erklärte das Auswärtige Amt. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) empfängt unter anderem den aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Aliyev. Ebenfalls teilnehmen sollen Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD), am Freitag will Kanzler Olaf Scholz (SPD) eine Rede halten.

"Trotz erster Maßnahmen zur Begrenzung der CO2-Emissionen heizt sich die Welt weiter auf und steuert auf eine unumkehrbare Klimakatastrophe zu", warnte der geschäftsführende Vorstand von Greenpeace Deutschland, Martin Kaiser. "Um die 1,5-Grad-Grenze einzuhalten und damit menschliche Katastrophen in viel größerem Ausmaß zu verhindern, sollte der Bundeskanzler die Staaten auffordern, die national festgelegten Beiträge zur CO2-Minderung deutlich anzuheben und den Ausstieg aus Öl und Gas einzuleiten."

Der Petersberger Klimadialog bringt seit 2010 jedes Jahr eine Auswahl an Ländern zur Vorbereitung der Weltklimakonferenz Ende des Jahres zusammen. Benannt ist er nach dem ersten Tagungsort in Bonn, auch wenn die Veranstaltung inzwischen in Berlin stattfindet./hrz/DP/ngu

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